Bundestagswahl: Erreichen die Grünen über 15 %? Prognose & Wettquote

erreichen die grünen über 15 %
Redaktion Onlinewettentest

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Stand: Februar 13, 2025

Am 23. Februar wird ein neuer Bundestag gewählt. Zwar geht es im Wahlkampf hitzig zur Sache, ist in den Umfragen wenig Bewegung. Die Grünen stehen aktuell zwischen 12 % und 15 %, je nachdem welcher Umfrage man mehr Glauben schenkt. Wir haben uns die Frage gestellt: Erreichen die Grünen über 15 % ?

Polymarket.com sieht die Chancen bei etwa 25 % – das entspricht einer Quote von 3,8. Wir sehen das etwas anders! Tipp: Anbieter für Politikwetten zur Bundestagswahl findest du in unserer Liste der seriösen Wettanbieter ohne LUGAS.

Warum glauben wir, dass die Grünen bei der Bundestagswahl mehr als 15 % erreichen?

Es sprechen einige Gründe dafür. Einige Punkte sind harte Fakten, einige sind unsere Erfahrungen und Interpretationen der Umfragen

Jeder vierte Wähler ist noch unentschlossen

10 Tage vor der Wahl gibt es immer noch viele unentschlossene Wähler. Das ist dieses Mal nicht anders als bei jeder anderen Bundestagswahl, wird bei den meisten Umfragen aber nicht berücksichtigt.

Wie entscheidet sich die Mitte?

Alle reden zwar über die Mitte und machen angeblich auch Politik für die Mitte. Schaut man auf den Wahlkompass, fällt schnell auf, dass in der Mitte keine einzige Partei auftaucht. Jeder Wähler muss sich selbst also eine Richtungsfrage stellen: Tendiere ich zu konservativ/rechts oder zu progressiv/links. Zwar haben auch die Grünen hier einen klaren Fokus. Dennoch muss sich die große Wählergruppe der Mitte am Ende entscheiden – und hier könnten die persönlichen Umfragewerte von Robert Habeck der Partei in die Karten spielen – immerhin ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit Friedrich Merz.

Die Umfragen und der Unterschied zwischen Potenz und politischer Stimmung

Die Forschungsgruppe Wahlen erhebt 2 Werte. Politische Stimmung und Projektionswert. Letzteren kennen wir als „Sonntagsfrage“. Vereinfacht ausgedrückt ist die politische Stimmung die Antwort auf die Frage „Wen würden Sie wählen?“ Das bildet die Grundlage für die Projektion, bei der noch mehr abgefragt wird, wie etwa die politische Nähe oder Mitgliedschaft einer Partei.

Auffällig ist, dass sich diese Werte nur bei den Grünen seit Wochen deutlich voneinander unterscheiden. Übertragen bedeutet das, dass viele Wähler aus anderen politischen Lagern erwägen, die Grünen zu wählen.

Haustürwahlkampf

Zahlreiche Studien und Erfahrungswerte zeigen, dass der Haustürwahlkampf das größte Potenzial hat – Zu bleibend ist der Eindruck, wenn ein freundliches Gesicht oder gar ein Politpromi an der Tür klingelt – vorausgesetzt eine gewisse Zuneigung zum jeweiligen Lager besteht. Aber die Parteien klingeln nicht blind überall, sondern konzentrieren sich auf die Fokusgebiete.

Warum spricht das jetzt dafür, dass Grüne mehr als 15 % erreichen? Weil Grüne und Linke die einzigen Parteien sind, die intensiven Haustürwahlkampf betreiben. Gerade in den letzten beiden Wochen werden diese Anstrengungen nochmals intensiviert.

Wahlkampf in ungewöhnlichen Formaten

Robert Habeck war in zahlreichen Podcasts zu Gast. Berlin Table, Lage der Nation, Hamburger Abendblatt, Absolute Mehrheit, Anne Will … ähnlich eifrig sind hier Gregor Gysi und Christian Lindner. CDU und SPD sind bei Podcasts offensichtlich sehr zurückhaltend. Neben Robert Habeck schicken die Grünen aber auch den neuen Vorsitzenden Felix Banaszak und Annalena Baerbock ins Rennen um die Podcast-Sendezeit zu erhöhen.

Hinzukommen ungewöhnliche Auftritte bei Twitch Streamern, wie Hand of Blood und Staiy, was vor allem die junge Zielgruppe beeinflussen dürfte, die bei Umfragen nur suboptimal abgebildet werden. Das waren Gespräche auf Augenhöhe mit der jungen Zielgruppe und gingen sogar noch weiter, als Robert Habeck aus dem Gespräch mit Hänno den Wunsch nach einer Gemeinnützigkeit von E-Sport am Tag darauf auf der BDK direkt ins grüne Wahlprogramm aufgenommen hat.

Das Verhalten dieser Zielgruppen ist schwer einzuschätzen. Man darf gespannt sein.

Quadrell Formate kommen erst noch

Viele unentschlossene Wähler treffen ihre Entscheidung nach den Duell – oder in diesem Jahr Quadrell Formaten. Wenn Robert Habeck seine Strategie beibehält, hat er in der letzten Woche vor der Wahl gleich die Möglichkeit, die Zukunft in einer Viererrunde zu repräsentieren.

  • 13. Februar, 19.25 Uhr im ZDF
  • 16. Februar, 20.15 Uhr bei RTL /N-TV

Kampf um die Erststimme

In vielen Wahlkreisen zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Erststimme ab. Zwar hat sie keinen direkten Einfluss auf die Kanzlermehrheit, aber sie bewegt den Diskurs.

Beispiel: In Berlin-Charlottenburg kandidiert unsere Familienministerin Lisa Paus für die Grünen, der ehemalige SPD-Bürgermeister Michael Müller und der Newcomer Lukas Krieger für die CDU. Beim letzten Mal gewann Michael Müller gegen Lisa Paus mit gerade mal 600 Stimmen das Direktmandat.

Im Wahlkampf 2025 liegt Michael Müller weit abgeschlagen bei 17 %, während sich Lisa Paus und Lukas Krieger ein Kopf-an-Kopf-Rennen liefern. Gerade mal 2 % liegt die CDU hier vor den Grünen. Garantiert werden die Grünen Wahlkämpfer in den letzten Tagen massiv um die Erststimme von taktischen Wählern werben und so sicher noch die ein oder andere Leihstimme von Michael Müller abgreifen.

Und diese Situation haben wir in mehreren Wahlbezirken – überall in Deutschland.

Die SPD schwächelt und Olaf Scholz tritt zunehmend überheblich auf

Es scheint in den Genen der SPD zu liegen, dass sich der Kanzlerkandidat auf den letzten Metern verrennt und in eine Parallelwelt abdriftet. Wir erinnern uns an die legendäre Elefantenrunde mit Gerhard Schröder und auch Herr Schulz gab zum Schluss eher die enttäuschte Diva. Olaf Scholz scheint sich hier einreihen zu wollen. Zu sehr konzentriert er sich auf die Vergangenheit und führt im Endspurt einen aggressiven Angriffston gegen die CDU. Hinzu kommen Rassismusvorwürfe aus.

Satt über die Vergangenheit zu reden, betont Robert Habeck die Zukunft. Das kommt bei vielen Wählern gut an. Der letzte Schlagabtausch im Bundestag hat diese Unterschiede deutlich gemacht.

Es ist sehr viel wahrscheinlicher, dass abgeschreckte SPD Wähler Ihr Kreuz bei den Grünen machen, als bei der CDU oder gar bei der AfD Wähler.

Der „Laschet-Effekt“ kommt erst noch

Nehmen wir an, dass die Abstimmung um den Entschließungsantrag die große Entgleisung im Wahlkampf ist und uns wundern, warum sich die Umfragewerte für Friedrich Merz seitdem nicht bewegt haben, hilft vielleicht ein Blick ins Jahr 2021, als ein lachender Armin Laschet bei dem Gedenken an die Opfer der Flutkatastrophe die Wahl entschieden hat.

Damals hat es volle 3 Wochen gedauert, bis der Laschet-Effekt in den Umfragen ankam. Damals entschieden sich die viele Wähler kurzfristig für Olaf Scholz, weil der so schön unauffällig war.
Das dürfte dieses Jahr schwieriger sein – Die Alternative könnte bei einigen Wählern Robert Habeck heißen.

30.000 neue Mitglieder

Seit dem Ampel-Aus sind über 30.000 neue Mitglieder bei den Grünen eingetreten. Weit mehr als bei allen anderen Parteien. Das sichert natürlich keine Stimmen, denn es ist davon auszugehen, dass diese 30.000 ohnehin ihr Kreuz bei den Grünen gemacht hätten. Aber jeder einzelne von diesen 30.000 ist motiviert im Wahlkampf unterwegs und somit ein wertvoller Multiplikator. Besonders im Haustürwahlkampf ist eine große Masse an Menschen von Vorteil.

Fazit: Erreichen die Grünen über 15 % ?

Ja! Wir sind der festen Überzeugung, dass alle genannten Gründe am Ende dazu führen, dass die Grünen zwischen 15 und 20 % liegen. Quoten auf Politikwetten sind aktuell aufgrund von regulatorischen Beschränkungen nur bei Wettanbietern ohne deutsche Lizenz möglich.